Silberschmied:innen

© Christine Graf, Julia Obermaier

Schwerpunkt

Silberschmied:innen fertigen Tafelgerät aus Silber und vielen anderen Materialien.

Die Menschen essen und trinken täglich, sie begehen mit Essen und Trinken aber auch ihre Feste und Rituale. Wenn man dazu bestimmte Gegenstände braucht, zum Beispiel Becher, Bestecke, Kannen oder Leuchter, dann zeigt sich die Wertschätzung für den Anlass oft in besonders schön oder gar luxuriösen Ausführungen dieser Gegenstände.
Die Silberschmied:innen gestalten und fertigen diese Objekte aus Edelmetall: Silberne Teekannen, Schalen und Bestecke aber auch Kelche und anderes Ritualgerät.

Neben der intensiven Beschäftigung mit der Ästhetik von Alltag und Feiertag, dringen Silberschmied:innen tief in das Verständnis für ihr edles Material und die Vielfalt handwerklicher Bearbeitung ein. Dies ermöglicht ihnen, die traditionellen Aufgabenbereiche des Berufes abzudecken, aber auch neuere, wie die Anfertigung von Prototypen für die Industrie.

Voraussetzungen

Voraussetzungen für angehende Silberschmied:innen sind vor allem Kreativität, gute zeichnerische Fähigkeiten, räumliches Vorstellungsvermögen, Freude am präzisen Arbeiten und handwerkliches Geschick. Ausdauernde, kraftvolle und konzentrierte Arbeitsweise sind Bedingung für diesen Ausbildungsberuf.

Ausbildungsinhalte

Silberschmied:innen können jahrtausendealte Herstellungsmethoden, aber auch neueste Fertigungstechniken dazu nutzen, ihre Ideen umzusetzen. Eine fundierte Handwerksausbildung bildet dabei die Grundlage.

Die Gold- und Silberschmied:innen erhalten im ersten Lehrjahr gemeinsamen fachpraktischen und theoretischen Unterricht.
In diesem Orientierungsjahr werden die Schüler:innen am Beispiel selbst entworfener Werkstücke an die grundlegenden Metallbearbeitungstechniken wie Sägen, Feilen, Löten, Schmieden, Treiben und Gießen herangeführt. Entsprechend der persönlichen Neigung und Entwicklung entscheiden sich die Auszubildenden gegen Ende des ersten Jahres, in welcher Fachrichtung sie sich spezialisieren wollen.

Aufbauend auf den erlernten Grundfertigkeiten liegt der Schwerpunkt im zweiten und dritten Lehrjahr auf Metallverformungstechniken wie Gießen, Schmieden, Aufziehen und Treiben von Metallen. Am Beispiel von komplexen Werkstücken aus Silber und Tombak lernen die Auszubildenden ein breites Spektrum von verbindenden Techniken wie Löten, Schweißen und Nieten kennen. Ergänzt wird das Lehrangebot durch die Erarbeitung von unterschiedlichen technischen Lösungen für Bewegungsmechaniken und Verschlüsse. Die erlernten Techniken eignen sich gleichermaßen zur Herstellung von Schmuckgegenständen.

Die theoretischen Grundlagen sowie das Wissen um Edelsteine werden gemeinsam mit den Goldschmied:innen vermittelt.

Während der Ausbildung besteht auch die Möglichkeit die Berufsschule Plus zu besuchen und parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erreichen.

© Daniel Mayer

Perspektiven

Die grundlegende Ausbildung ermöglicht es den Silberschmied:innen sowohl als qualifizierte Mitarbeiter in einer modernen Gold- und Silberschmiede zu arbeiten, als auch mit der eigenen Werkstatt den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Bei besonderem künstlerischem Interesse stehen den Absolvent:innen die Wege offen, ein Studium an einer Kunstakademie oder einer Hochschule im Bereich Schmuck- oder Produktdesign anzustreben.